Erasmus+ Projekt Polen Zamość Pre-Employment Orientation
Erasmus+ ist das Programm für Bildung, Jugend und Sport der Europäischen Union. Dabei sollen Schüler:innen und Schulen einen Einblick in andere Kulturen und Bildungssysteme bekommen.Die Gewerbliche Schule Schwäbisch Hall ist seit zwei Jahren an einem Erasmus+ Projekt beteiligt. Die Projektpartner sind die Escola Secundária Dr. João de Araújo Correia (ESJAC) in Portugal und die polnische Zamojskie Szkoły Społeczne in der Haller Partnerstadt Zamość. Vom 29.04.2017 bis zum 02.05.2017 hat die vorletzte Projektsitzung in Zamość unter dem Oberthema „Pre-Employment Orientation – Entrepreneurship – Work“ stattgefunden.
Nach einer späten Ankunft in Warschau, begann der erste Projekttag mit einer Exkursion in das Umland von Zamość, bei der uns die wirtschaftliche Situation der Verwaltungsregion Lublin erläutert wurde. Landwirtschaft spielt hierbei die größte Rolle, zum Arbeiten pendeln die meisten nach Zamość oder sogar in das ca. 250 km entfernte Warschau. Ein neu angelegter Stausee und das Naturschutzgebiet Roztoczański Park Narodowy sollen den Tourismus fördern und Arbeitsplätze in der Region schaffen. Dabei wurde deutlich, dass die berufliche Zukunft in der Region für Schulabgänger nicht sehr verheißungsvoll und aus diesem Grund die Thematik dieses Treffens brandaktuell ist.
Am zweiten Tag wurden in der Projektsitzung die Erfahrungen des vorherigen Tages aufgegriffen. Dabei wurden zuerst die Ausgangssituationen der drei beteiligten Regionen hinsichtlich der beruflichen Zukunftsaussichten junger Menschen vorgestellt. Im Anschluss fand ein reger Austausch darüber statt, wie man Schüler bei der Berufsfindung unterstützen und damit gleichzeitig die Wirtschaft in den Regionen vorantreiben kann. Obwohl die Ausgangssituationen sehr unterschiedlich sind, konnte jede Delegation Impulse geben und mitnehmen. Am Ende der Projektsitzung waren Vertreter der örtlichen Presse anwesend, die großes Interesse an der Thematik zeigten. Links zur Berichterstattung befinden sich am Ende des Beitrags.
Am letzten Tag durften wir einen Vertreter der Stadt Zamość, Tomasz Kossowski, begrüßen, der uns Einblicke in die Pläne für die Stadtentwicklung gegeben hat. Hierbei steht im Vordergrund, die Infrastruktur zu verbessern und ausländische Investoren für Zamość als Industriestandort zu gewinnen, um damit mehr Arbeitsplätze zu schaffen. Im Anschluss fand ein Empfang durch die stellvertretende Bürgermeisterin Magdalena Dolgan statt, inklusive Besteigung des Rathausturmes, der eine schöne Aussicht über die Stadt bietet. Danach ging es zurück nach Warschau, um von dort die Heimreise anzutreten.
Maths Matters zu Besuch in Portugal
Portugal – ein unvergessliches Erlebnis
Wir, vier Schüler des technischen Gymnasiums Schwäbisch Hall, Manuela Herr, Luis Hofmann, Max Gilgen und Lukas Wieland, nahmen an dem Projekt „Math Matters“ von Erasmus + teil. Dabei geht es darum zu erkunden, inwiefern Mathematik nicht nur im Matheunterricht eine Rolle spielt, sondern auch in unserem Alltag von Bedeutung ist. Die beiden Lehrer:innen Alessa Binder und Clemens Burkhardt begleiteten uns. Unsere Reise dauerte vom 17.11.2017 bis zum 22.11.2017 und das Ziel war Portugal.
So sahen unsere fünf Tage aus:
17.11.17: Das Programm begann eigentlich erst am 18. Wir kamen in Porto am Flughafen an und hatten dann noch etwas Zeit die Stadt zu besichtigen. Porto ist eine Küstenstadt im Nordwesten Portugals, die bekannt ist für ihre prächtigen Brücken und den hier hergestellten Portwein, außerdem ist es die zweitgrößte Stadt Portugals. Abends gingen wir noch in eine Pizzeria mit unseren Lehrer:innen Alessa Binder und Clemens Burkhardt.
18.11.17: Am Morgen besichtigten wir die Stadt Porto und insbesondere eine örtliche Kirche. Mittags aßen wir im Mc Donalds und trafen dort unsere Austauschschüler. Wir besichtigten das "Casa da Música", das städtische Konzerthaus Portos, das für seine besondere Architektur und das vieleckige Aussehen bekannt ist. Außerdem unternahmen wir eine Bustour am Duoro entlang. Abends kamen wir dann in Peso da Régua an, wo wir in unsere Gastfamilien gingen und zu Abend aßen. Peso da Régua liegt am Ufer des Douro, rund 100 km östlich von seiner Mündung in Porto, in Alto Douro, der ersten geschützten Weinbauregion der Welt, und ist das Zentrum der Portweinproduktion.
19.11.17: Am Sonntag trafen wir uns vor der Schule, Escola Secundária Dr. João de Araújo Correia, und machten mit dem Bus einen Ausflug, um die Gegend zu erkunden die hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt. Hierbei fasste Luis in einen Kaktus und hatte tausende Stacheln in der Hand, er überstand aber alles unbeschadet. Zu Mittag aßen wir in einem Resteraunt. Abends hatten wir Freizeit, die wir mit unseren Austauschschülern verbrachten und in einem Cafe eine lokale Spezialität probierten. Dabei lernten wir unsere Austauschschüler richtig gut kennen.
20.11.17: Am Montag gingen wir in die Schule und wurden dort vom Schulleiter herzlich begrüßt. Außerdem wartete eine Perfomance der portugiesischen Schüler:innen auf uns. Danach hörten einen Vortrag von einer Matheprofessorin der University of Trás-Os-Montes e Alto Douro, Vila Real über Geometrie im Alltag.In der portugiesischen Schule hatten die Schüler neben ihrer Präsentation auch noch eine Ausstellung zum Thema "Maths all around" vorbereitet. Vor den Präsentation konnten wir uns diese Ausstellung ansehen. Danach kamen jeweils die Präsentation der verschiedenen Länder. Anschließend spielten wir ein Mathe Spiel und vermaßen einen Gang in der Schule mit Schall und berechneten dessen Länge. Nachmittags hatten wir dann wieder Freizeit und gingen mit unseren Austauschschülern in ein großes Einkaufszentrum.
21.11.17: Während des Ausflugs sollten wir nach geometrisch auffälligen Objekten im Alltag suchen und diese fotografieren, um zu zeigen, dass Mathe wirklich überall zu finden ist. Wir fuhren mit dem Bus nach Lamego, einer Stadt, die Teil der Rede de Judiarias, einer Vereinigung von Orten mit einer historisch bedeutenden jüdischen Gemeinde,ist. Sie gehört außerdem zum Weinbaugebiet Alto Douro, das 1756 das erste herkunftsgeschützte Weinbaugebiet der Welt wurde, und das seit 2001 zum UNESCO-Welterbe zählt. Dort besichtigten wir die historische Altstadt und eine Weinkellerei. Danach kehrten wir nach Régua zurück und besuchten dort noch das Douro Museum, welches die Bedeutung des Flusses für die Stadt aufzeigt. Abends wurde für uns dann eine große Abschlussfeier in der Schule veranstaltet, hierbei wurde auch ein Video der vergangenen Tage gezeigt.
22.11.17: Vormittags gingen wir ein letztes Mal in die Schule und bereiteten PowerPoint Präsentationen mit den Bildern des Vortages vor. Außerdem wurde in Kleingruppen an einem Mathehandbuch gearbeitet.
Nun hieß es Abschied nehmen… Gegen Mittag wurden wir wieder zum Flughafen nach Porto gefahren und flogen nach Deutschland zurück.
Es war auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis. Das wir allen Schüler:innen einmal empfehlen würden.
Bericht von Manuela Herr, Luis Hofmann, Max Gilgen und Lukas Wieland (TG 12-2)
Maths Matters Lehrertagung in Budapest
Das Erasmus+ Projekt Maths Matters wurde in der Partnerschule SZISZKI (Százhalombattai Széchenyi István Szakgimnáziuma és Gimnáziuma) in Százhalombatta, etwa 40 Kilometer entfernt von Budapest, noch einmal durch eine Lehrer:innentagung vom 26.-28.09.2018 aufgegriffen, bevor der nächste internationale Schüler:innenaustausch nach Griechenland ansteht. An dieser Tagung, die vom ungarischen Gastgeber ausgerichtet wurde, nahmen Lehrer:innenteams aus den teilnehmenden Partnerländern Griechenland, Polen, Portugal und Deutschland teil. Dabei ging es sowohl um Planungsfragen, als auch die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema Mathematik in allen Lebenslagen.
Dies wurde vor allem beim Besuch der Partnerschule in den Vordergrund gerückt. Die Lehrer:innenteams konnten an einer Unterrichtsstunde zum Thema komparative Linguistik teilnehmen. Dabei handelt es sich um eine vergleichende sprachwissenschaftliche Disziplin, wobei Muster in unbekannten Sprachen gefunden werden sollten. Es soll deutlich gemacht werden, dass jede Sprache einem manchmal auch mathematischen bzw. logischen Muster folgt, und aus diesem Grund auch für Unwissende erschließbar wird.
Als Beispiele verwendete der Referent wirkliche Aufgaben der IOL (International Linguistic Olympiad), die seit 2003 jährlich stattfindet und bei der Schüler:innen weiterführender Schulen gegeneinander antreten, um sprachliche und linguistische Puzzle zu lösen. Vorwissen ist in diesem Fall nicht erforderlich, da es nur darum geht Muster in der vorgegeben Sprache zu erkennen. Für mehr Informationen zur IOL besuchen Sie http://www.ioling.org/. Die Schüler:innen und Lehrer:innen knobelten gemeinsam an den doch sehr anspruchsvollen Aufgaben und hatten sichtlich Spaß an den vorgegeben Aufgaben. Ein gewisser Ehrgeiz die richtige Lösung zu finden war bei allen vorhanden.
Auch der kulturelle Austausch zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen und die Geschichte der Stadt Budapest blieben den Lehrerteams nicht vorenthalten.
Maths Matters zu Besuch in Deutschland
Im Rahmen des Erasmus+ Projekts Maths Matters stehen im Verlauf der Projektdauer mehrere internationale Schüleraustausche auf dem Programm, an dem Schüler in die Gastländer reisen dürfen, um sich dort intensiv mit dem Projektthema zu beschäftigen und ebenfalls einen kulturellen Austausch zu erleben. Aus diesem Grund waren im April 2018 die Projektpartner aus Griechenland, Polen, Portugal und Ungarn zu Gast in Schwäbisch Hall. Was sie erlebt haben, kann man im folgenden Bericht des Schülers Lukas Wieland nachlesen.
Das Maths Matters Projekt in Schwäbisch Hall begann am Samstag, den 28.04.2018. Zusammen mit Frau Aydin und Frau Wagenplast holten die 11 Schülern, die die Gäste auch aufnehmen werden, Schüler und Lehrer aus 4 verschiedenen Ländern in Frankfurt am Main ab. Das Team der Länder Ungaren und Polen trafen sich mit dem deutschen Team im Zentrum und besuchten dort eine kleinere Kirche. Das portugiesische und das griechische Team holten sie im Anschluss direkt am Flughafen ab. Mit etwas Verzögerung kamen die Gastschüler nach 3 Stunden Fahrt erstmals zu den Familien.
Am nächsten Tag stand ein Besuch im Würth Museum an. Die Gruppe von insgesamt 17 Gastschülern mit 9 Lehrerinnen und Lehrern und 10 deutschen Schülern wurde von Frau Lang und Frau Binder begleitet. Nach der englischsprachigen Führung in den Kunsthallen fuhren alle gemeinsam mit dem Zug nach Wackershofen. Die Schüler und Lehrer aßen zusammen im Roten Ochsen und bekamen eine Führung durch das Gelände des Freilandmuseums. Nach dem Programm stand zu Auswahl wieder mit dem Zug nach Schwäbisch Hall zu fahren oder eine einstündige Wanderung zurück zu unternehmen. Nach einer kleinen Pause trafen sich die Lehrer zum Abendessen und die Schüler erholte sich entweder noch einmal zuhause oder trafen sich im Biergarten in Althall zum Abendessen.
Empfangen von dem Schulleiter Herr Wanner waren die Gäste den ersten Schultag in der Werkstatt in Industrie 4.0. Dort gestalteten und fertigten die Schüler unter Leitung des Lehrers Herr Burkhardt und einigen ausgewählten Schülern des TGs einen Maths-Matters-Flaschenöffner. Nach der Plakettenanbringung trennten sich die Gäste von den deutschen Schülern und fuhren mit dem Bus nach Obersontheim. Durch erhielten sie eine Führung bei WMB Ventilatoren. Im Anschluss wurden wieder alle gemeinsam in der Altstadt von Schwäbisch Hall herumgeführt und über der Geschichte von Hall aufgeklärt. Die Lehrer trafen sich wieder zu einem gemeinsamen Abendessen und die Schüler machten einen Ausklang auf dem nahegelegenen Grasbödele.
Den 1. Mai verbrachten die Gruppe in Würzburg. In Würzburg besichtigten sie die Residenz und die alte Festung. Die Mittagspause konnten die Schüler frei in der Innenstadt verbringen. Bei beiden Programmpunkten erhielten die Gäste eine englischsprachige Führung. Nach einem kleinen Zwischenstopp im Fürstengarten mit herrlicher Aussicht fuhr die Gruppe nach Ochsenfurt. In der deutschen Gaststätte „Im Anker“ war ein gemeinsames typisch deutsches Abendessen angesagt. Um 10 Uhr abends kam der Bus dann wieder an der Schule an.
Am Mittwoch fertigten die Schüler dann in der Holzwerkstatt einen Kerzenständer. Herr Noller zeigte den Schülern wie man mit den Maschinen einen solchen Ständer herstellt. Im G1 gab es dann Pizza zum Mittagessen. Ab 15 Uhr stellten alle Länder ihre vorher gemachten Videos im Medienraum vor. Anschließend lief ein großer Teil der Schüler hinunter in der Stadt um noch Souvenirs für ihre Familien zu kaufen. Ab 18 Uhr begann dann die gemeinsame Verabschiedung mit Farewell Barbecue. Bis 10 Uhr feierten dort die Schüler. Aber auch einige Tränen sind geflossen als das griechische Team verabschiedet wurde. Die Griechen mussten schon um 6 Uhr morgens zu Heimfahrt antreten.
Ohne das griechische Team startete die Gruppe um 8 Uhr nach Sinsheim. Rund 2 Stunden Aufenthalt hatten dann die Schüler und Lehrer in dem Auto und Technik Museum Sinsheim. Etwas aufgehalten von dem Stau traf der Bus um 12 Uhr in Frankfurt an und das ungarische Team wurde verabschiedet. Der Rest genoss noch einen leckeren Burger in Frankfurt bevor auch das portugiesische und polnische Team den Bus am Hauptbahnhof verlassen musste. Etwas in Trauer aber auch glücklich über die tolle Woche fuhren die deutschen Schüler wieder zurück nach Schwäbisch Hall.
Maths Matters zu Besuch in Volos Griechenland
Maths Matters zu Besuch in Polen
Der letzte Teil des Projektes Maths Matters fand von Sonntag, dem 19. bis Freitag, dem 23. Mai in der polnischen Stadt Zamość statt. Zusammen mit Frau Lang fuhren die drei Schüler Max Gilgen, Luis Hofmann und Lukas Wieland einen Tag vor Beginn des Projektes mit dem Zug zum Stuttgarter Flughafen und von dort nach Krakau. Nach dem Check-In im Hotel Royal wurde zuerst die Stadt erkundet.
Am nächsten Morgen war das erste Ziel um 10 Uhr der Treffpunkt mit den anderen Schüler:innen aus Griechenland, Portugal und Ungarn an der Burg Wawel. Dort trafen auch die polnischen Schüler:innen mit dem Bus ein. Zusammen bekamen die Schüler:innen und Lehrer:innen eine interessante Führung durch die Kunstgalerie „Nowe Sukiennice“. Für die anschließende Mittagspause konnte jeder selbst entschieden, wo man etwas essen wollte. Mit vollen Mägen stand nun ein Spiel zu Krakau an. In gemischten Gruppen lösten die Schüler:innen unter Begleitung der Lehrer:innen Rätsel zum Ziel. Um 16 Uhr fuhren alle mit dem Bus nach Zamość. Um 22 Uhr kam der Bus dann an und die Gastschüler:innen trafen zum ersten Mal die Familien der Schüler:innen, bei denen sie die nächste Woche schlafen werden.
Am Montag um 9 Uhr wurden die Austauschschüler:innen in der Schule von dem Schulleiter empfangen. Die nächsten 5 Stunden verbrachte die Gruppe mit erarbeiteten Präsentationen, Videos und entwickelten Computerspielen zu dem Hauptthema des Projekts „Maths and Music“. Mittagessen gab es dann in dem Restaurant „Carskie Koszary“. Der Rest des Tages stand uns nun zu freier Verfügung. Wir trafen uns dann nachmittags bis abends in der Billiard-Bar „METRO“ auf ein paar Runden Billiard und anderen Spielen.
Am nächsten Tag stand wieder eine Busfahrt an. Mit von der Partie war ab Dienstag auch der zweite deutsche Lehrer, Herr Seltmann, der extra nachgereist war, um die Gruppe zu unterstützen. Dieses Mal war das Ziel der Roztocze-Nationalpark in Zwieryniec. Verteilt in dem ganzen Park waren Stationen aufgebaut, an denen man seine Mathefähigkeiten zum Lösen von Problemen, auch außerhalb eines Klassenzimmers, nutzen kann. Im Restaurant „Luneta“ aßen alle dann gemeinsam Mittag. Am freien Nachmittag und Abend gingen wir zusammen bowlen und danach zum Ausklang des Tages wieder in die Billiard-Bar.
Den Donnerstagmorgen verbrachten Schüler:innen und Lehrer:innen in der schönen Altstadt von Zamość. Auch eine Tour durch den zoologischen Garten von Zamość war eingeplant. Gegessen wurde dann wieder in dem Restaurant „Luneta“. Der Nachmittag war für uns dann wieder etwas actionreicher, denn die polnischen Schüler:innen haben für uns eine Runde Lasertag geplant. Danach ging die Gruppe in das nahegelegene Einkaufszentrum.
Am letzten Tag wurden alle Schüler:innen und Lehrer:innen in das Rathaus eingeladen. Dort war sogar das gewohnte Schwäbisch Haller Wappen groß an der Wand zu sehen, durch die jahrelange Partnerschaft zwischen Schwäbisch Hall und Zamość. Wer keine Höhenangst hatte durfte sogar auf den 52 Meter hohen Uhrenturm des Rathauses steigen und die Aussicht über die Stadt genießen. Zurück an der Schule durften wir das von den polnischen Schüler:innen entwickelte Spiel spielen und testen. Das Mittagessen fand in einem Restaurant nahe der Schule statt. Dort erhielten auch alle Gastschüler:innen ihre Zertifikate zur Teilnahme bei Maths Matters. Das griechische und ungarische Team musste sich auch schon direkt nach dem Essen von allen verabschieden. Als Ausklang des Projektes planten die polnischen Schüler:innen einen Grillabend mit den übrigen aus Deutschland und Portugal. Abfahrt zurück nach Krakau zum Flughafen war am nächsten Morgen um 6 Uhr.
Ein Bericht von Lukas Wieland (TG 13-2)
MOST - Erasmus+ in Potenza
Vier Tage und vier Nächte lang waren fünf Schüler:innen der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall von Erasmus+ aus unterwegs. Dabei haben sie andere Kulturen kennengelernt und Verbindungen zu Austauschschülern der anderen teilnehmenden Länder hergestellt.
Alles begann am Morgen eines Freitags, dem 13. April 2018. Alina Kachelrieß, Patrick Bauer, Lukas Wolf, Nuno Nascimento und Silas Martin machten sich in Begleitung von Frau Reichelt und Herrn Härtig auf den Weg zum Stuttgarter Flughafen. Von dort startete ein Flieger nach Neapel, Italien, wo sie herzlichst von zwei Damen des „Istituto D’Istruzione Superiore“ empfangen wurden. Mit dem Bus ging die Reise weiter Richtung Potenza, mit einem Zwischenstopp an der bekannten Amalfi-Küste. Verbunden mit einem schönen Spaziergang, einer Kugel Eis am sonnigen Ufer und einer wirklich schönen Aussicht. Danach fuhr der Bus auf direktem Wege nach Potenza, wo schon die Gastfamilien auf ihre „neuen Kinder“ für die kommenden vier Tage warteten. Die restliche Zeit des Tages verbrachten die fünf in ihren Gastfamilien, um sich einzugewöhnen und kennenzulernen. Am Tag darauf, samstags, wurde die gesamte Gruppe vom Bürgermeister und anderen wichtigen Personen im örtlichen Rathaus empfangen. Damit man sich verständigen konnte, hatte man sich vorher auf die englische Sprache geeinigt, die auch in allen teilnehmenden Ländern als Schulfach gelehrt wird und daher kein Problem darstellte. Bei einer Stadtführung bekamen wir einen guten Einblick in die Geschichte der Stadt Potenza und die Region, Basilikata, in der die Stadt liegt. Natürlich durfte auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen! Nach der Tour luden die Gastgeber in ein Hotelrestaurant ein, in dem auch die Lehrer:innen verkehrten. Nach dem durchaus vorzüglichen Mahl machte sich die gesamte Gruppe von rund 25 Schüler:innen und 10 Lehrer:innen auf den Weg nach Lagopesole in das dortige „Museo dell’Emigrazione Lucana“ (zu deutsch: Immigrationsmuseum), um die Geschichte der Immigration der Region näher kennenzulernen. Sobald wir wieder zurück in der Stadt waren, hatten wir den restlichen Tag Freizeit. Wir nutzten den angebrochenen Abend, um mit unseren Austauschschüler:innen durch die Stadt zu schlendern und das Stadtleben zu genießen. Tatsächlich ist diese an einem Samstagabend sehr belebt und sie verbrachten einen schönen, langen Abend dort. Mit dabei war eine traditionelle italienische Pizza und ein Spaziergang durch die Gassen, wo von Nachtruhe nichts zu bemerken war. Dort öffneten nämlich viele Läden erst am Abend.
Sonntags stand ein weiterer Ausflug auf der Agenda, diesmal in die Kulturhauptstadt Europas 2019, die den Namen „Matera“ trägt. Dort wimmelte es nur so von Touristen und auch die Erasmus+-Gruppe bekam eine Führung durch die weltbekannte Stadt. Währenddessen erfuhr man zum Beispiel, dass die Stadt aufgrund ihrer vielen Höhlensiedlungen, auch Sassi genannt, oft für Filmdrehs benutzt wird, da der Stil sehr an frühere Wohnungsbauten erinnert. Unser Mittagessen nahmen wir auch in einer solchen Höhle ein, die zu einem Restaurant umfunktioniert wurde. Durch enge Bergstraßen quetschte sich der Reisebus als wir nach Castelmezzano, eine kleine Gemeinde in der Region, fuhren. Dort angekommen sind wir durch kleine Gassen den Berg immer weiter rauf gelaufen, bis wir an eine Aussichtsplattform kamen. Von dort aus bot sich uns eine atemberaubende Aussicht.
Am letzten Tag, Montag, trafen sich alle Teilnehmer:innen des Projekts beim Verwaltungszentrum der Region, um dort noch Vorträge von Vertretern der Region Basilikata zu hören. Es wurde vor allem erklärt, dass sie sich sehr um den Tourismus kümmern und wohl auch viel Werbungen machen. Später besichtigten wir die Schule, die von den Gastgebern besucht wird und bekamen eine kurze Führung durch das Gebäude. Dann wurden die Präsentationen über das Thema des Projekts gehalten. Die Überschrift von diesem Erasmus+-Projekt lautet nämlich MOST (polnisch, zu deutsch „Brücken“) - Bridges Between Openness, Respect and Identity, wozu die fünf teilnehmen Länder einerseits ihr Land präsentieren sollten und andererseits zusammen daran gearbeitet wurde, Beziehungen herzustellen. Nachdem dieser Tagespunkt abgeschlossen war, lud die gastgebende Schule aus Italien alle Familien und Schüler:innen zu einem umfangreichen Abendessen und einem „bunten Abend“ ein, bei dem auch eine Band für ein paar Takte gesorgt hat.
Der Dienstag war ein sehr gefühlvoller Tag. Einerseits waren wir traurig, unsere neu gewonnen Freund:innen schon wieder verlassen zu müssen, allerdings freute man sich auch wieder auf die Heimat und die Reise dort hin. Letztendlich überwog aber die Freude, als bekannt wurde, dass die Schüler:innen aus Italien auch am Erasmus+-Projekt teilnehmen dürfen und somit im Dezember hier Gäste sein werden.
Ein Bericht von Silas Martin TG 12-1.
MOST Lehrertagung in Orestiada Griechenland
Die Gewerbliche Schule ist derzeit an zwei ERASMUS+ Programmen beteiligt. Math Matters und MOST (Bridges Between Openness, Respect and Identity).
Vom 31.09.-02.10.2018 waren die Lehrer Mark Stecher und Tim Schwarz im Rahmen des MOST Programmes zu einem Expertenaustausch in Orestiada, Griechenland.
Schwerpunkt war der interkulturelle Austausch zwischen den Kolleginnen und Kollegen aus Polen, Italien, Frankreich, Griechenland und Deutschland zum Thema ‚Umgang mit Migration und Migranten‘.
Nachdem am ersten Tag das Kennenlernen der Region im Vordergrund stand, ging es am zweiten Tag in das Kolloquium an der Gewerblichen Schule in Orestiada. Ein großer Teil war die Reflexion der bisher durchgeführten Maßnahmen und Ereignisse. Im Anschluss wurden die bevorstehenden Treffen in Schwäbisch Hall, im Dezember und in Epinal, im Februar besprochen.
Ein wichtiger Punkt am dritten Tag war der gemeinsame Fototermin mit Schülerinnen und Schülern der Gastschule, die sich beim MOST-Projekt engagieren. Im Anschluss war die Lehrerdelegation zu einem Besuch im Rathaus beim stellvertretenden Bürgermeister von Orestiada eingeladen, bei dem auch das Regionalfernsehen anwesend war. Mark Stecher gab nach dem Gespräch ein Interview vor der Kamera.
Am Nachmittag fuhren die Beteiligten gemeinsam zum Besuch eines Erstaufnahmelagers (Fylakio Reception and Identification Center). Bei diesem Lager handelt es sich um das erste europäische Flüchtlingslager auf dem Festland, da es direkt an der türkisch/griechischen Grenze liegt.
MOST Lehrertagung in Polen
Handgreiflich sichtbare Geschichte: Lehrer:innen-Delegationen aus Griechenland, Italien, Frankreich, Polen und Deutschland tagten vom 3.–7. Februar, hauptsächlich in der gastgebenden Schule, in Zamość. Die gemeinsame europäische Geschichte wurde vor Ort handgreiflich sichtbar: Das stattliche Gebäude des Tagungsortes, heute eine öffentliche Privatschule, wurde ursprünglich für die zaristische Armee als Kaserne errichtet, stammt somit aus der Zeit, als der Staat Polen auf der Landkarte nicht existierte: Die Nachbarmächte Russland, Preußen und Österreich hatten ihn bis 1918 unter sich aufgeteilt.
An Rosa Luxemburgs Gedenktafel: Joachim Härtig zeigt seine Verbundenheit am vermuteten Geburtshaus der Revolutionärin Rosa Luxemburg in der Staszic-Straße 37 in Zamość. Rosas Familie sprach und las zu Hause Polnisch und Deutsch. Zamość liegt tief im Osten von Polen, nicht weit entfernt von der ukrainischen Grenze, geographisch und kulturell gehört es zu Mitteleuropa: Rosa Luxemburg hatte in ihrem Elternhaus die klassische und romantische deutsche und polnische Dichtung erhalten.
Die unsichtbare Ausstellung: Noch vor Beginn der eigentlichen Tagung besuchten wir in völliger Dunkelheit die blindentaugliche Ausstellung „Invisible Exhibition“, die dem Besucher die Möglichkeit, seine Tast- und Hörsinne zu vertiefen: Die Kunstwerke durften berührt werden.
Brücken zwischen Offenheit, Respekt und Identität: Die englischsprachige Tagung mit dem Thema Bridges between openness, respect und identity begann mit Präsentationen der jeweiligen Migrations- und Flüchtlingssituation durch Kolleginnen und Kollegen der beteiligten Länder. Überraschend große Verschiedenheiten wurden auf diese Weise konkret, im nachfragenden Erfahrungsaustausch freundschaftlich und anschaulich vertieft.
Europäische Werte: Die polnischen Gastgeber hatten das Thema Europäische Werte anhand des einst in Deutschland entwickelten Metaplan-Konzepts vorgeführt, bei dem es darum geht, Kompetenz im Verstehen, Gestalten und Führen von Organisationen und Interaktionen herzustellen. Eine Reihe von Übungen vertiefte diese Arbeit an Werten anhand der Metaplan-Struktur.
Engagierte polnische Oberstufen-Schüler: Am zweiten Tag referierten engagierte Oberstufen-Schüler:innen der gastgebenden Schule zu Fragen der Migration in Polen, sie nahmen kritisch Stellung zum Standpunkt der gegenwärtigen polnischen Regierung und berichteten, inwieweit an ihrer Schule Migration – aus aktuell deutscher Sicht nur marginal – sichtbar wird.
Ein Konzept der Integration: Mark Stecher stellte die Situation der Flüchtlings- und Migrationsbewegung vor, wie sie sich gegenwärtig in Deutschland, in Schwäbisch Hall und an der Gewerblichen Schule zeigt. Insbesondere anhand der Schulklassen des AVdual vertiefte der Haller AVdual-Teamleiter unser Konzept der Integration von Flüchtlingen und Migrant:innen.
Die Situation in Südeuropa: Die oftmals dramatische europäische Geschichte wurde auch deutlich, als die griechische Delegation aus Orestiada, einer Stadt im bulgarisch-türkischen Grenzgebiet, aus ihrer Geschichte berichtete: Im Jahre 1923 legalisierte der Vertrag von Lausanne nachträglich die kriegerisch vollzogene Vertreibung, bei der 1,5 Millionen christliche Griech:innen und 800.000 muslimische Türk:innen ihre bisherige Heimat verlassen mussten. Die damals neu gezogenen Grenzen zwischen der Türkei und Griechenland sind die bis heute gültigen. Ein Großteil der heutigen Griech:innen lebt im Ausland, gegenwärtig sind 50% der Jugendlichen in Orestiada arbeits- und perspektivlos. Wer kann, sieht oftmals keine andere Chance, als die abgelegene Region zu verlassen. Für heutige Migrant:innen ist die Region also nicht attraktiv, sie kennen sie hauptsächlich als Durchreisende. Die Delegation aus Potenza, einer Provinzhauptstadt in der Basilikata in Süditalien, berichtete von einer hohen Anzahl unbegleiteter Jugendlicher, um die sich der italienische Staat nicht kümmert. Diese Jugendlichen besuchen in der Provinz Potenza keine Schule. Es gebe eine gesetzliche Vorgabe, wonach max. 30% der Schüler:innen einer Klasse nichtitalienischer Herkunft sein dürfen.
Zum Kulturprogramm: Im Rathaus wurden wir vom gewählten Bürgermeister herzlich empfangen. Danach referierte u.a. die Direktorin der Abteilung für Bildung die Situation der Migrant:innen in Zamość. Die Stadtführung führte uns danach durch die Altstadt von Zamość, die seit 1992 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört: Zamość wurde nach den Vorstellungen des venezianischen Baumeisters Bernardo Morando im Stil der italienischen Renaissance erbaut, was ihr den Namen Padua des Nordens einbrachte. In winterlicher Eiseskälte besuchten wir das nationalsozialistische Vernichtungslager Belzec in der heutigen Woiwodschaft Lublin in unmittelbarer Nähe zur ukrainischen Grenze. Am Tag der Abreise führte uns die polnische Delegation in Warschau in das neu errichtete Museum Polin, das sich mit der Geschichte der Juden in Polen beschäftigt.
Deutsch-polnischer Schüler- und Schülerinnenaustausch
„Der deutsch-polnische Schüleraustausch zwischen der Gewerblichen Schule Schwäbisch Hall, der Eugen-Grimmiger-Schule in Crailsheim, der Sibilla-Egen-Schule in Schwäbisch Hall und dem Zusammenschluss der Schulen Nr. 2 in der polnischen Stadt Szczebrzesyn (Zespół Nr. 2 im. dr Z. Klukowskiego w Szczebrzeszynie) wurde gefördert durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk (DPJW, www.dpjw.org) – eine Einrichtung, die von den Regierungen Deutschlands und Polens gegründet wurde, um das gegenseitige Kennenlernen junger Menschen aus Deutschland und Polen zu fördern, ihr Verständnis füreinander und ihre Zusammenarbeit. Schulen werten durch eine Partnerschaft und internationale Projekte ihr Bildungsangebot auf. Die Teilnahme an den Projekten fördert die Persönlichkeitsentwicklung von Schüler:innen und Lehrer:innen. Gemeinsame Arbeit in einem internationalen Team erhöht die interkulturelle Kompetenz und befördert die Entwicklung von Schlüsselkompetenzen. Durch die Organisation von internationalen Projekten nimmt die Schule eine Mittler- und Botschafterfunktion für die Nachbarschaft der Deutschen und Polen in Europa ein.“
So der Wortlaut in der unseren Schüler:innen überreichten Bescheinigung für die Teilnahme an diesem besonderen Projekt, für die ich, als begleitende Lehrkraft, sehr dankbar bin.
Zu Beginn wussten die Schüler:innen nicht, was sie erwarten würde. Eine andere Sprache? Eine andere Kultur? Andere Menschen? Genau, Menschen! Liebenswürdige, freundliche, vertrauenswürdige und hilfsbereite Menschen mit denselben Gedanken, Gefühlen und Ängsten. Aber auch mit denselben hoffnungsvollen Erwartungen, Zielen und Ambitionen. Junge Menschen, die ihren zukünftigen Platz in dieser Welt suchen.
Denkt man an mögliche Kommunikationsbarrieren, so waren diese kaum vorhanden oder wurden direkt durch die gegenseitige Offenheit und Freundlichkeit durchbrochen. Muttersprachliche Floskeln und Witze wurden direkt ausgetauscht. Klischees und Vorurteile auf charmante Weise humorvoll auf die Probe gestellt. Bildungsinhalte wurden verglichen und bewertet. Einerseits wurde erörtert und auf hohem Niveau über aktuelle und relevante Themen diskutiert. Der Ukraine-Krieg, Rassismus, Mobbing sowie die sensible Aufarbeitung des NS-Regimes wurden auf eine beeindruckende und reflektiere Weise thematisiert. In diesem Zusammenhang wurden unter anderem ein jüdischer Friedhof sowie das Konzentrations- und Vernichtungslager Lublin-Majdanek besucht. Die Schüler und Schülerinnen waren zutiefst berührt und gleichermaßen von Ehrfurcht erfüllt.
Andererseits wurde aus tiefstem Herzen gelacht. Es wurde traditionell getanzt und man hat das Beisammensein wortwörtlich gefeiert. Die Parallelen und gegenseitigen Interessen waren spürbar und das Zusammentreffen ein voller Erfolg. Beide Seiten kommunizierten nachträglich eine durchweg positive Rückmeldung hinsichtlich des Zusammentreffens. Es gab viele schöne und prägende Erlebnisse, die die Schüler:innen ihr Leben lang behalten werden. Es sind nicht nur neue Kontakte geknüpft worden, sondern Freundschaften entstanden. Spricht man von einem kommunikativen internationalen Austausch, der das gegenseitige Kennenlernen und eine Vernetzung zum Ziel hatte, so hat er alle Erwartungen übertroffen.
Wir freuen uns bereits darauf, unsere polnischen Austauschschüler und -schülerinnen im kommenden Jahr hier bei uns in Schwäbisch Hall begrüßen zu dürfen.