Fachexkursion an die Universität Hohenheim
Die Schüler der 12. Klasse des Technischen Gymnasiums berichten über ihre Fachexkursion an die Universität Hohenheim
Der Besuch an der Universität Hohenheim wurde organisiert und begleitet von Prof. Dr. Thomas Jungbluth, dem früheren Dekan der Fakultät Agrarwissenschaften.
Zu Beginn unseres Besuchs an der Universität Hohenheim konnten wir beobachten, wie Traktorreifen getestet werden. Dabei wurde uns anschaulich erklärt, welchen Belastungen die Reifen standhalten müssen und wie ihr Verhalten auf unterschiedlichen Untergründen geprüft wird. Besonders interessant war die Technik zur Messung von Kräften und Bodendruck.
Im Anschluss wurde uns ein Mähdrescher vorgestellt. Hier erfuhren wir, wie während des Einsatzes verschiedene Daten wie Ertrag, Feuchtigkeit oder Verluste erfasst und ausgewertet werden. Die Vielzahl an Sensoren und die präzise Messtechnik beeindruckten uns sehr.
Danach hatten wir die Gelegenheit, verschiedene Modelle von Traktormotoren, Getrieben und Bremsen zu betrachten. Diese waren so aufgebaut, dass wir sie selbst ausprobieren konnten – das veranschaulichte den Aufbau und die Funktionsweise der Bauteile auf spannende Weise. Besonders faszinierend war es, direkt zu sehen, wie die einzelnen Komponenten ineinandergreifen und zusammenarbeiten.
Ein Doktorand der Universität führte uns anschließend in ein Labor, in dem aktuell Versuche zur Optimierung von Biogasanlagen stattfinden. Der intensive Geruch war zwar gewöhnungsbedürftig, doch die Inhalte umso spannender: Er erklärte uns die verschiedenen Messverfahren zur Bestimmung der Gasmenge sowie der Anteile der einzelnen Bestandteile im Biogas. Außerdem wird dort erforscht, wie sich die Qualität der Biomasse durch eine Vorbehandlung – etwa durch Erhitzen – verbessern lässt, um die Gasproduktion zu steigern.
Zum Abschluss wurden wir zwei Agrarwissenschaftlern vorgestellt. Der erste berichtete von Projekten, bei denen Aufgaben in der Landwirtschaft mithilfe von Schwarmintelligenz gelöst werden. Das bedeutet, dass mehrere kleinere Roboter gemeinsam eine Aufgabe übernehmen, wenn ein einzelner nicht leistungsfähig genug ist – sie unterstützen sich also gegenseitig, bis die Aufgabe erledigt ist.
Der zweite Wissenschaftler stellte uns ein Projekt vor, bei dem mit Wärmebildkameras und Künstlicher Intelligenz das Verhalten von Nutztieren analysiert wird. Ziel ist es, durch Auswertung von Bildern Daten über Ausscheidungen, Bewegungsmuster, Fress- und Schlafverhalten zu sammeln. Dafür muss die KI zunächst mit vielen Bildern trainiert werden, um zukünftig die Tiere eigenständig analysieren zu können.
Nach unserem Besuch im Universitätsgebäude unternahmen wir einen kleinen Spaziergang. Zuerst führte uns der Weg zum Schloss Hohenheim, wo wir eine kurze Pause einlegten und uns mit unseren mitgebrachten Speisen stärkten.
Anschließend gingen wir weiter zum Forschungsstall "Meiereihof". Dort erhielten wir spannende Einblicke in die aktuelle Forschung rund um Milchkühe. Besonders beeindruckend war das innovative Fütterungssystem: Die Kühe tragen Halsbänder mit integrierten Sensoren, mit denen sie sich am Futterplatz „einchecken“ müssen. So kann genau erfasst werden, wie viel Futter jede Kuh zu sich nimmt – sowohl vor als auch während des Fressens wird das Futter automatisch gewogen. Die Verbindung von hochmoderner Technik mit bewährter Tierhaltung war faszinierend und sorgte dafür, dass uns das Gesehene noch lange beschäftigte.
Zum Abschluss unseres Besuchs besichtigten wir das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim. Dort erhielten wir einen eindrucksvollen Überblick über die Geschichte der Landwirtschaft in Deutschland. Die Ausstellung war dabei besonders der Kartoffel gewidmet – einem der wichtigsten Grundnahrungsmittel.
Ein Highlight für die Klasse war die umfangreiche Sammlung historischer Landmaschinen und Traktoren, die sich in einem hervorragenden Zustand befanden und bei vielen großes Interesse weckten.
Besonders zu erwähnen ist der Mähtraktor von Albert Aupperle, einem Vorfahren unseres Lehrers Moritz Aupperle.




















